Was wir tun
Warum musste die Gemeinde Schwarmstedt für vier uneheliche Kinder Unterhalt zahlen? Was geschah im 30-jährigen Krieg? Warum starb der Grindauer Schäfer an Tollwut? Und wo stand eigentlich die Burg bei Essel? Wir sorgen dafür, dass solche Fragen nicht unbeantwortet bleiben. Denn im Schatten großer historischer Ereignisse ist auch bei uns in der Gegend viel passiert. Diese vielen kleinen Ereignisse sichtbar zu machen, den Menschen von damals ein Gesicht zu geben und Geheimnisse zu lüften, das ist unsere Leidenschaft.
Sammeln & Bewahren
Für die einen ist es ein belangloses Stück Papier, für die anderen ein Stück Zeitgeschichte. In Schuhkartons, Fotoalben oder als zerknickte Blattsammlungen kommen die Dokumente ins Schwarmstedter Heimatarchiv – dort werden sie gesammelt und vor dem Altpapier oder dem Sperrmüll bewahrt. Auf den Festplatten des Archivs befinden sich inzwischen mehr als 7000 Bilddateien. Die Ablagekartons, in denen sortierte Schriften lagern, stapeln sich bis unter die Decke. Auch bei Haushaltsauflösungen wurden die Mitglieder des Heimatarchivs schon das eine oder andere Mal fündig. Den Anfang machte Ernst Sauerwein: schon seit den 1950er-Jahren sammelte er Material mit Bezug zu Schwarmstedt und den Dörfern in der Umgebung. Das älteste Stück im Fundus des Heimatarchivs ist eine Urkunde aus dem 15. Jahrhundert – mit original Wachs-Siegel und einem großen Tintenklecks. Anfassen nur mit Handschuhen erlaubt!
Übersetzen & Entschlüsseln
Der Gründer des Heimatarchivs, Ernst Sauerwein, brütete einst stundenlang über dem Wort „Kamisol“. Dann endlich fand er heraus, dass es sich dabei um eine dicke Weste handelt. Sie war Teil des Jahreslohns eines Dienstmädchens. Solche Situationen sind auch heute alltäglich: Die Mitarbeiter im Heimatarchiv stoßen auf Dokumente, können die alte Schrift aber anfangs nicht lesen. Sie stoßen auf Personen, die sie nicht kennen. Und Höfe, die sie nicht zuordnen können. Die Männer und Frauen begeben sich auf Spurensuche: Was bedeutet der Kringel über dem Buchstaben? Was heißt dieses oder jenes lateinische Wort auf Deutsch? Wer kennt den Mann mit Hut auf dem Foto? Die Helfer im Heimatarchiv recherchieren und lassen Bilder lebendig werden. Mit Wörterbuch, Lupe und detektivischem Gespür übersetzt das Team alte Schriften ins heutige Deutsch – vom Dienstbuch bis zur Handwerkerrechnung.
Archivieren & Digitalisieren
Seit fast 25 Jahren wächst das Heimatarchiv kontinuierlich an. Immer mehr Bilder, Briefe und Kuriositäten stapeln sich in den Regalen unter dem Dach der alten Schule. Aber was liegt wo? In welchem Ordner lagern noch mal die Dokumente aus der Gemeinde Gilten? Und wo befinden sich alle wichtigen Schreiben zum Bahnhof? Aus einer losen Sammlung vieler Dokumente wird momentan ein gut organisiertes Archiv. Die Ehrenamtlichen sortieren das Material, versehen es mit Schlagworten und legen es nach einem ausgeklügelten System in Archivierungskartons ab. Außerdem werden ausgewählte Dokumente und Fotos eingescannt, also digitalisiert. „Wir finden schneller, was wir haben“, sagt Mitarbeiterin Irina Kasprick. „Früher mussten wir lange suchen und stöbern, und manches hatten wir selbst schon wieder vergessen. Künftig wissen wir mit einem Mausklick, was wo liegt.“ Der Vorteil: Wenn sich Interessierte mit Fragen zu Personen, Häusern oder zur Familiengeschichte beim Heimatarchiv melden und nach Informationen fragen, können die Ehrenamtlichen innerhalb kurzer Zeit sagen, ob sich die gewünschten Daten im Bestand befinden – vom Liebesbrief bis zur Prozessakte.
So können Sie uns unterstützen
Material Spenden
Auf den Dachböden der Samtgemeinde schlummern unentdeckte Schätze. Fotoalben, alte Urkunden, handschriftliche Briefe. Wir freuen uns, wenn Sie uns das Material zur Verfügung stellen – als Leihgabe oder dauerhaft. Erben und Angehörige wissen oft nicht, wie wichtig das Material für die Aufarbeitung der Ortsgeschichte ist. Unsere geschulten Augen haben schon so manchen Schatz vor der Altpapiertonne und dem Sperrmüll gerettet. Scheuen Sie sich nicht, mit Ihren Papieren und Fotos bei uns vorbeizukommen.
Mitmachen
Geschichte lebt weiter, weil sich Ehrenamtliche in ihrer Freizeit dafür engagieren. Wenn Sie die alten Zeiten auch so spannend wie wir finden, dann schauen Sie doch einfach mal bei uns vorbei. Egal ob jung oder alt, gelegentlich oder regelmäßig – jede(r) ist bei uns willkommen. Niemand muss Sütterlin lesen oder lateinische Schriften übersetzen können, nur das Interesse zählt. Wann wir uns das nächste Mal treffen, erfahren Sie hier.
Geld Spenden
Sie finden unsere Arbeit wertvoll? Sie wollen uns mit einer Geldspende unterstützen? Das Heimatarchiv im Uhle-Hof-Verein freut sich über jeden Euro! Unsere Ausstellungen, Broschüren und Vorträge sind nur möglich, weil uns andere finanziell helfen. Egal ob Bürger oder Unternehmen, jeder kann sich einbringen – und Sie können selbstverständlich festlegen, für welchen Zweck Ihre Spende verwendet werden soll. Und natürlich können Sie auch eine Spendenquittung erhalten. Sprechen Sie uns einfach an.
Pressespiegel
Das Heimatarchiv in der Presse: Lesen Sie hier, was andere über uns schreiben.